Weihnachten

Oder: Was Weihnachten in einer Migrationsgesellschaft bedeutet & wieso es auch “Kampftag für soziale Gerechtigkeit” heißen könnte...

Weihnachten - eine Geschichte von Migration?

Wie genau fängt die Weihnachtsgeschichte nach Lukas eigentlich an? Jesus von Nazareth wird in einem Stall, in armen Verhältnissen und in einer fremden Stadt geboren.

Die Erzählungen von der Geburt Jesu Christi und von seinem Leben und Wirken sowie den damit verbundenen Veränderungen in der Welt beginnen nicht im politischen Zentrum der Macht, sondern an dessen Rand!

Weihnachten - eine Geschichte von Migration in doppelter Weise!

Menschwerdung bedeutet auch:

“Gott hat selbst einen Migrationshintergrund. Er wandert aus - aus den Himmeln, aus der Unberührbarkeit des unbewegten Bewegers, aus der Überlegenheit des Schöpfers gegenüber dem Geschöpf. Er migriert nicht dorthin, wo alles besser, sicherer, friedlicher, heller ist. Sondern er geht wie verrückt und ohne Berührungsängste den umgekehrten Weg, aus Sehnsucht nach dem Menschen.” (Dominik Blum: www.katholisch.de/artikel/28024-der-biblische-gott-hat-einen-migrationshintergrund)

Migration als Thema in der Bibel

Die Bibel ist voll mit Menschen, die Heimat suchen.

Abraham zog als Nomade ein Leben lang umher, bevor er zum Stammesvater des Volks Israel wurde.

Mose, der spätere Führer des Volkes, war auf der Flucht, weil er wegen Mordes gesucht wurde und führte später das ganze Volk als Flüchtlinge aus Ägypten heraus.

Das Motiv der Geburt Christi und sein weiteres Leben führen die Erfahrungen der Menschen aus dem Ersten Testament weiter.

Jesus verkündet seine Botschaft als Wanderprediger in Galiläa und wird als Heimatloser beschrieben. (Lk 9,58)

Er erzählt von einem Gott, der insbesondere auch für die Menschen da ist, die am Rand der Gesellschaft stehen oder die aufgrund ihrer Herkunft stigmatisiert werden. Er hält die Menschen dazu an, füreinander da zu sein und für Gerechtigkeit für alle Menschen einzustehen.

Weihnachten - Erinnerung an Gerechtigkeitsfragen

Weihnachten kann damit mehr als Krippenspiel, Geschenke und Tannenbaum sein.

Die Weihnachtsgeschichte, die Geschichte von Jesu Geburt und Leben ist die Fortführung einer Geschichte von Menschen auf dem Weg. Sie ist eine Erinnerung daran, darauf zu schauen wie wir miteinander umgehen. Gerade angesichts von Migration und Benachteiligung heißt es dabei auch ganz im Sinne von Weihnachten sich mit Menschen, die Migrations- und Fluchterfahrungen gemacht haben zu solidarisieren für mehr Gerechtigkeit zu sorgen!