Kurzfilme

Fundamentalismus im Film

Drei Filme - teils in Spielfilmlänge - die das Phänomen des Fundamentalismus aufgreifen.

 

Nur eine Frau

Der Film

Am 07. Februar 2005 wurde in Berlin die Deutschtürkin Hatun Sürücu auf offener Straße von einem ihrer Brüder erschossen, weil sie sich nicht an die engen Regeln ihrer Herkunftswelt hielt. Der in seiner akribischen Recherche fast dokumentarisch anmutende Spielfilm rekonstruiert die Hintergründe des „Ehrenmordes“ und porträtiert eine lebenslustige, enorm starke junge Frau und Mutter, die „wie eine Deutsche“ lebte, was ihre patriarchalische Familie nicht hinnehmen wollte. Das in der Hauptrolle und bis in kleinste Nebenrollen vorzüglich gespielte Drama strahlt eine rohe, kämpferisch-kreative Kraft aus und findet für die wechselnden Emotionen der jungen Frau überzeugende Bilder sowie eine stimmige musikalische Untermalung. Ein gelungener, seinem Thema ebenso engagiert wie sensibel begegnender Film.

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Im Unterricht

Das katholische Filmwerk hat Materialien zur Auseinandersetzung mit dem Film im Unterricht entwickelt. Im Material steht die Hauptperson Aynur und damit auch die Frage nach der Rolle der Frau im Mittelpunkt. Die Filmsichtung wird fragenorientiert vorbereitet sowie reflektiert. Darüber hinaus werden Informationen, DIskussionsanregungen und Aufgabenideen zu weiteren Charakteren des Films zur Verfügung gestellt.

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Mit Gott gegen alle

Film von Dirk Laabs
Deutschland 2006, Gesamtlänge 45 Minuten, FSK: LEHR

Der Film

Weltweit sind religiöse Fundamentalisten auf dem Vormarsch. Egal, ob islamistisch oder christlich-fundamentalistisch – sie versuchen mit allen Mitteln, ihre Anhängerschaft und ihren politischen Einfluss zu vergrößern.

Dirk Laabs trifft religiöse Fundamentalisten christlicher und islamischer Couleur in Deutschland, Belgien, Kanada und den USA. Er trifft aber auch Menschen, die vor dem Einfluss der Fundamentalisten warnen, die ihnen den Kampf angesagt haben: Experten, wie die US-Autorin Barbara Victor (“Beten im Oval Office”), der Publizist Henryk M. Broder und der französische Islamkritiker Abdelwahab Meddeb, decken auf, wie massiv der Einfluss religiöser Fundamentalisten bereits ist und wie sehr er von uns allen unterschätzt wird.

Sind die religiösen Fundamentalisten eine Bedrohung für unsere Gesellschaft? Wie müssten sich aufgeklärte Gesellschaften verändern, um den Vormarsch der neuen Fundamentalisten zu stoppen? Kann eine moderne Gesellschaft dieses Phänomen nicht einfach aushalten? Oder haben wir schon kapituliert? Die Dokumentation will auf diese Fragen Antworten geben.

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Im Unterricht

Matthias-Film und kfw haben gemeinsam Materialien für den Einsatz des Filmes im Unterricht entwickelt. Mithilfe des Film sollen die Schüler:innen vor allem Merkmale des Fundamentalismus benennen können. Dabei sind besonders der christliche sowie islamische Fundamentalismus im Blickfeld.

Die Arbeitshilfe strukturiert den Film in 10 Kapitel und gibt zu jedem eine Kurzbeschreibung an. Zudem liefert die Arbeitshilfe eine Interpretation des Films und seiner Gestaltung. Hintergrundinfos zum christlichen sowie islamiscen Fundamentalismus werden ebenfalls ausgeführt. Zusätzlich gibt es drei Arbeitsblätter, die im Unterricht eingesetzt werden können sowie weitere Medienhinweise und Filme.

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Die Dimension des Bösen

Der Film

Dokumentation von Rainer Fromm, Deutschland 2015, 30 Minuten, FSK: LEHR

Egal, in welcher Fratze uns das Böse begegnet: Es macht uns Angst und raubt uns Sicherheit. Doch was ist das Böse? Wer ist wann ein Terrorist oder Freiheitskämpfer, wer ein menschenverachtender Diktator oder ein strategischer Verbündeter? Wer entdeckt in sich selbst nicht ein klammheimliches Verständnis für Folter, wenn Terrorakte verhindert werden können? Und wer kokettiert nicht mit inhumanen Strafen, um Pädophile oder psychisch gestörte Sexualstraftäter für immer aus unserem Leben zu verbannen? Die Dokumentation erkundet “das Böse” und geht nicht zuletzt der schwierigen Frage nach, wie bereitwillig wir unser Bedürfnis nach Sicherheit über die Freiheits- und Menschenrechte Dritter setzen.

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Begleitmaterialien zu den Themen können Sie mit dem Film beim matthias-Film erwerben.

HALTUNG heute

Nicht ganz Film, aber Theater und Ausstellungen können auch einen Mehrwert für den Religionsunterricht haben.

HALTUNG_heute möchte genau das vereinen und zeigen, dass Haltung heute wichtiger denn je ist.

„Die Botschaft des Glaubens „unter die Menschen“ zu bringen, ist unser aller Anliegen. Trotz Kirchenkrise ist sie ja nach wie vor hochaktuell. Doch ist es heute meist alles andere als leicht, Menschen – ob jünger od. älter – für den Schatz des Evangeliums zu sensibilisieren, überhaupt dafür Interesse zu wecken. Das hat wohl schon jede*r leidvoll zu spüren bekommen.

Einen Königsweg gibt es da nicht. Doch hat die WeG-Initiative „Glaube hat Zukunft“ (Vallendar) unter dem Titel „HALTUNG_heute“ etwas entwickelt, das es wert ist, kennenzulernen:

Das Theaterstück ABGERUNGEN und die interaktive Ausstellung MEHR LEBEN ENTDECKEN – die beide eine Plattform bieten, nicht nur mit religiös Interessierten über Lebensfragen ins Gespräch zu kommen - laden ein über Haltungen und Werte nachzudenken und zu sprechen. Anknüpfungspunkt ist die Frage nach der Bedeutung von Haltungen für unser menschlichen (Zusammen-)Leben – veranschaulicht am Leben eines Glaubenszeugen im 3. Reich.

Beides hat sich bereits vielfältig bewährt und entsprechende Resonanz erfahren:
In Schulen wie in Gemeinden und Bildungseinrichtungen wurden Menschen aller Altersgruppen angesprochen, nachdenklich gemacht, ins Gespräch gebracht ..."

Es lohnt sich, einen Blick auf die Homepage zu werfen. Wenn man gleich auf Info geht, wird man gut weitergeführt – Aktuelles und Berichte verschafft einen kleinen Eindruck der vielfältigen Resonanz.

Der Flyer von Haltung heute verschafft einen komprimierten Überblick und in der Präsentation erfahren Sie auch Kontaktmöglichkeiten und weitere Informationen zum Einsatz in der Schule.

Hubert Lenz SAC und sein Team freuen sich über Ihre Anfragen und auch über Unterstützer*innen von Haltung heute.

Teachers for life

TEACHERS FOR LIFE ist eine Hommage an die Lehrer der Zukunft, eine Widmung an die Kraft der Verbundenheit – mit sich selbst, zu anderen Menschen und zur Natur.

TEACHERS FOR LIFE möchte Impulse geben, damit Achtsamkeit und Empathie Teil der Schulkultur werden. Er macht Lehrer*innen und Schulverantwortlichen, aber auch Eltern und Kindern Mut und inspiriert mit konkreten Beispielen.

Gute Lernbedingungen – nicht nur im Religionsunterricht

Wie gelingt gutes Lernen im Religionsunterricht und in jedem Unterricht? Wie können wir eine Kultur in Schulen entwickeln, in der pädagogische Beziehungen auf Augenhöhe gelebt werden?

Einen Raum des Vertrauens, des gegenseitigen Respekts, eine gemeinsame Sprache – all das sind Grundpfeiler des Beziehungsaufbaus. Dieser Beziehungsaufbau schafft Raum „über alle Ängste, Sorgen und Widerstände miteinander (zu) reden.“ (Jesper Juul)

Dokumentarfilme, die diesen Aufbau von Beziehungen zeigen, sind im Moment hoch im Kurs. Für eine gesunde Entwicklung und erfolgreiches Lernen nicht nur in der Schule sind Beziehungen zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen von zentraler Bedeutung, wie auch die Hattie Studie herausstellt.

Ich nenne hier nur zwei Filme als Beispiele: „Herr Bachmann und seine Klasse“ und „TEACHERS FOR LIFE“.

Beide Filme zeigen, dass Lehrende mutig, mit ihrer ganzen Persönlichkeit, auf unterschiedlichste Art und Weisen mit Schülerinnen und Schülern in Beziehung treten, und damit einen Raum schaffen, in dem gewachsen und gelernt werden kann.

In der Realität treffen wir oft ein anderes Bild vor; Lehrpersonen, die sich hinter Bildungsaufträgen professionell verstecken, und deren Selbstbild suggeriert: „Nur keine Schwäche zeigen!“

Der Film TEACHERS FOR LIFE zeigt beziehungsorientierte Lehrpersonen und deren eigene pädagogische Selbstverständnisse. Gerade damit fordert der Film uns heraus, über unser eigenes Selbstverständnis neu nachzudenken, unsere Arbeit an unserer (Lehrer*innen-) Persönlichkeit im Sinne von Professionalisierung ins Zentrum zu stellen, um zu einem guten „authentischen“ Kontakt zu den Lernenden und zu uns zu kommen.

„Achtsamkeit, Verbundenheit und Engagement sind Kernelemente einer beziehungsorientierten Pädagogik, die junge Menschen dazu befähigt, an sich selbst und ihre Wirkung in der Welt zu glauben und damit zu empathischen Mitmenschen und mündigen Bürger*innen heranzuwachsen.“ (aus den Vorschlägen für die Arbeit mit dem Film TEACHERS FOR LIFE.

Den Film gibt es kostenlos in Kurz- und Langfassung mit pädagogischer-didaktischer Einordnung, mit Arbeitsmaterialien für die verschiedenen Jahrgangsstufen und weiterführenden Links und Tipps beim Institut für Achtsamkeit Verbundenheit Engagement (AVE)

Hier geht es direkt zum Film...

(Gabriele Eichwald-Wiesten)

Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, um den den Film an meiner Schule zu zeigen?

Sie können den Film problemlos nach vorheriger kostenfreier Registrierung hier im Kollegium oder mit den Schüler*innen anschauen. Hierfür wird eine stabile Internetverbindung benötigt. Der Film wird auf Vimeo bereitgestellt. Sollte eine stabile Internetverbindung nicht vorhanden sein, kann auch eine DVD des Filmes per Email angefragt werden: info@ave-institut.de.

 

Eine Übersicht über das Material zum Film gibt es hier...

 

Elise und das vergessene Weihnachtsfest

„Ich will herauskriegen, was Weihnachten ist!“

Stelle dir einmal vor, du hast vergessen, was Weihnachten ist. Nicht nur du, sondern alle, die bei dir in der Gegend wohnen. Und dann hörst du „Frohe Weihnachten“. Was soll das sein?, wirst du dich vielleicht fragen.

Der Film „Elise und das vergessene Weihnachtsfest“ erzählt genau diese Geschichte:

Am 24. Dezember wacht die kleine Elise mit dem merkwürdigen Gefühl auf, dass dieser Tag ein besonderer ist. Doch sie kann sich einfach nicht erinnern. Auch ihr Vater und die anderen Bewohner des Dorfes können ihr nicht helfen, denn dort, wo Elise herkommt, sind die Menschen sehr, sehr vergesslich. Als Elise auf dem Dachboden einen verstaubten Holzkasten mit 24 bemalten Türchen findet, auf dem "Fröhliche Weihnachten" steht, glaubt sie, eine heiße Spur zur Lösung des Rätsels gefunden zu haben. Sie macht sich auf den Weg zum Tischler des Kastens, der den Ernst der Lage sofort erkennt: Das gesamte Dorf hat das Weihnachtsfest vergessen. Er kennt nur einen, der ihnen jetzt noch helfen kann – ein Mann mit weißem Rauschebart und rotem Mantel, von dem Elise noch nie etwas gehört hat. Doch viel Zeit bleibt den dreien nicht mehr, um die Erinnerungen der Dorfbewohner an die schönste Zeit des Jahres wiederzuerwecken. Für Elise beginnt eine unvergessliche Nacht voller Wunder.

Wenn Sie noch auf der Suche nach einem Film für die letzte Stunde vor den Weihnachtsferien sind, könnte dieser vielleicht der passende sein. Mit 67 Minuten Spielzeit passt er genau in eine Doppelstunde und wirft eine bezaubernde neue Perspektive auf das Weihnachtsfest.

Der Film wird empfohlen ab 6 Jahren, ist damit auch schon für die Grundschule geeignet.

 

Gefunden haben wir den Film bei BKF Clubfilmothek. (Hier gibt es auch einen kurzen Trailer.)

 

Elise und das vergessene Weihnachtsfest
Snekker Andersen og den vesle bygda som glømte at det var jul
Norwegen, 2019
Spielfilm, 67 Minuten, Farbe
BJF-Empfehlung: ab 6 Jahren
FSK: ab 0 freigegeben
 

 

"Dia De Los Muertos" - Team Whoo Kazoo | TheCGBros

Der November beginnt immer mit den beiden Feiertagen Allerheiligen und Allerseelen. Ist der November damit der Totenmonat? Und sollten wir gerade deswegen auch im RU das Thema Tod beleuchten?

Wer vielleicht einmal einen anderen Blickwinkel auf den Umgang mit dem Tod lenken möchte, für den könnte die Thematisierung der mexikanischen Tradition des "Dia de los muertos" etwas sein. In Mexico wird der Tod wortwörtlich gefeiert. Was sich genau dahinter verbirgt wird kindgerecht hier erklärt.

Ein kleiner und kurzer animierter Kurzfilm zeigt ausschließlich mit musikalischer Untermalung, was die mexikanische Tradition für eine Bedeutung hat.
Möglicherweise bietet dieser Kurzfilm einen neuen Ansatz, um mit den Schüler*innen über das Thema Tod und Umgang mit dem Tod ins Gespräch zu kommen.
Eigene Traditionen können mit dieser verglichen werden, Gemeinsamkeiten und Unterschiede - auch hinsichtlich des eigenen Auferstehungsglaubens - herausgearbeitet werden.

Hier geht es direkt zum Kurzfilm >>>

 

Sind Sie auf der Suche nach weiteren Anregungen rund um das Thema Allerheiligen und Allerseelen, dann können wir Ihnen die Übersicht auf rpp-katholisch.de empfehlen.

 

Thematische Sammlung verschiedener (Kurz-)Filme für den Religionsunterricht

Sie sind auf der Suche nach passenden (Kurz-)Filmen?

Durch eine Zusammenarbeit auf Instagram von @relimomente und @ezpz.lemon.sqz ist eine große und breitgefächerte Sammlung verschiedener (Kurz-)Filme für den Religionsunterricht entstanden. In einer TaskCard-Pinnwand wurden zu verschiedenen Themenbereichen bereits zahlreiche Filme benannt und eingefüht. Diese Pinnwand darf auch gerne wachsen. So sind alle eingeladen, ebenfalls passende Filme hinzuzufügen.

Wir finden ein gelungenes Projekt und hilfreich bei der Suche!

Viel Freude beim Stöbern auf der Pinnwand.

Hier gehts direkt zum TaskCard >>>

 

Flussbett

Flussbett – Elveleie, Kurzfilm von Sylvelin Måkestad Norwegen | Schweden 2020

Flussbett – Elveleie, Kurzfilm von Sylvelin Måkestad Norwegen | Schweden 2020

Abschied nehmen – den Tod begreifen - Worum geht es in dem Film?
Liebevoll erzählt der Film „Flussbett“ (etwa 14 Min.) wie sich zwei Mädchen von ihrer verstorbenen Mutter verabschieden und ihren Tod versuchen, zu begreifen. Die Mutter starb in einem Hospiz und ihre Töchter möchten ihrem Wunsch nachkommen, drei Tage bei ihr Totenwache zu halten. Eindrucksvoll sieht man, wie unterschiedlich die beiden Mädchen mit dem Tod der Mutter umgehen. Während die jüngere der beiden teils bemüht ist, die letzten Momente festzuhalten und spielerisch ihr Leid verarbeitet, sieht man der Älteren förmlich ihre Gedanken an: Wo ist sie nun?

Da die Ehefrau der Mutter die Totenwache verhindern will, fliehen die Schwestern mit ihrer Mutter und unternehmen eine letzte Reise mit ihr. Ruhig und rührend ist zu sehen, welchen Prozess beide durchmachen, um den Tod zu begreifen und sich auf ihre persönliche Art und Weise zu verabschieden.

Dieser Kurzfilm nimmt die Betrachter*innen mit auf die Reise der beiden Schwestern und ermöglicht es, zwei verschiedene Sichtweisen auf den Tod und ihren Umgang damit zu veranschaulichen. Dabei überzeugen vor allem die eindrucksvollen ruhigen Bilder, untermalt von ebensolcher Musik. Es wirkt fast harmonisch, wie die beiden Mädchen mit ihrer Trauer umgehen und füreinander da sind. Wenige dialogische Szenen, die durch den deutschen Untertitel gut verständlich sind, unterstützen die Perspektiven der beiden Mädchen.

Schüler*innen haben durch diesen Film die Möglichkeit, sich – auch emotional – mit dem Tod auseinanderzusetzen. Dadurch dass beide Mädchen die Altersstruktur der Lernenden abbilden, bieten sie Identifikationsmöglichkeiten. Eine sensible Aufarbeitung, um die Stimmungslage der Lerngruppe gezielt zu erfassen, ist hier notwendig. Für die Lernerfahrung kann das bewusste Hineinversetzen in die beiden Mädchen sehr intensiv sein, genauso wie der entwicklungspsychologisch-analytische Blick auf den Umgang mit dem Tod.

Durch die Kapiteleinteilung und simple Menünavigation ist es gut möglich, einzelne Szenen zu analysieren und mit Hilfe bereits vorbereiteter Arbeitsmaterialien im Unterricht zu gestalten.

Passende Unterrichtsvorhaben und Inhaltsfelder:
„Flussbett“ kann vielfältig in das Unterrichtsvorhaben „Abschied nehmen – Umgang mit Trauer und Vorstellungen vom Leben nach dem Tod“ in der Jahrgangsstufe 9 (G9) eingebettet werden. In Gesamtschulen wäre entsprechend das UV „Sterben, Tod – und was kommt danach?“ passend.

Vorstellbar ist zum Beispiel, den Film zu Beginn der Sequenz zu zeigen, um davon ausgehend, Fragen und Vorstellungen der Schüler*innen zu generieren (SK1). Diese könnten ferner Ausgangspunkt einer schülerorientierten Lernsituation sein.

Gleichwohl ist es auch möglich, den Kurzfilm als Ausgangspunkt für Diskussionen rund um den Auferstehungsglauben und andere Vorstellungen (K23) einzusetzen. Er kann religiöse sowie weltanschauliche Perspektiven auf den Tod in ein vergleichendes Gespräch bringen (K60, 62,65). Darüber hinaus bietet der Film Gesprächsanlässe, auch für einen interreligiösen Dialog.

Nicht nur in der Sekundarstufe I, sondern auch in der gymnasialen Oberstufe kann der Kurzfilm zum Einsatz kommen. Das Inhaltsfeld 6 lädt dazu ein, Wege des Umgangs mit dem Tod zu beschreiben, wodurch der Film zum Einstieg gut verwendet werden kann. Passende Unterrichtsvorhaben sind dabei „Die Botschaft von Erlösung, Heil und Vollendung – ein Angebot ohne Nachfrage?“ sowie „Unsterblich sein oder ewig leben? – Der Mensch zwischen Verdrängung des Todes und der Sehnsucht nach Vollendung“.

Durch die Möglichkeit, sich in die beiden Hauptcharaktere hineinzuversetzen, ermöglicht der Film die Förderung der übergeordneten und konkretisierten Kompetenzerwartungen – auch für Schüler*innen, die eigene Situationen (noch) nicht ins Gespräch bringen möchten.

Hinweise:

  • Als Alternative zur Bild- oder Songanalyse kann dieser Kurzfilm methodisch zum Einsatz kommen – auch im Rahmen einer Kompetenzüberprüfung.
  • Empfohlen wird der Einsatz des Films ab 12 Jahren (6. Klasse). Inhaltlich und religionsdidaktisch passt der Einsatz in der Jahrgangstufe 9 sowie der Qualifikationsphase.
  • Die Erschließung des Films wird durch bereitgestellte Arbeitsmaterialien (Arbeits- und Infoblätter für Schüler*innen, didaktische Informationen und Themenblätter für Lehrkräfte) unterstützt. Zu finden sind diese auf der ROM-Version der DVD.

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The Beauty

Pascal Schelbli, Animationsfilm, Deutschland, 2019, 5 Minuten, ab Jahrgangsstufe 4

Die Fische treiben elegant im Wasser, die Muräne rekelt sich majestätisch in den zerklüfte­ten Unterwasserfelsen und die Seeanemonen werden von der Strömung hin- und hergetrie­ben, ein Quallenschwarm zieht vorbei und ein Schwertwal taucht in die Tiefe des Meeres hinab. Eine faszinierende Unterwasserwelt.

Doch ein genauer Blick auf diese „Schönheit“ zeigt, dass ein Fischschwarm nicht zwangsläu­fig aus Fischen bestehen muss. Der vermeintliche Fischschwarm setzt sich aus im Wasser treibenden Flip-Flop-Sandalen zusammen, der Quallenschwarm besteht aus dünnen Zellophantüten, der Wal ist eine Einwegflasche…

The Beauty manipuliert die Zuschauer*innen im besten Sinne. Der Film entführt sie in die Fiktion einer faszinierenden Unterwasserwelt und lenkt ihre Emotionen beim Hören und Sehen so in eine falsche Richtung. Damit eine Fiktion als Realität erscheint, nutzt der Film die technischen Möglichkeiten des Animationsfilms. Die Täuschung wird verstärkt durch Meeresrauschen, meditative Sphärenklänge und durch die sonore Stimme eines Rezitators. Dadurch gelingt es Pascal Schelbli umso besser, die Rezipienten drastisch mit dem Eigenleben unserer Wegwerfprodukte und unseres Verpackungsmülls zu konfrontie­ren.

Denn erst als sich die Kamera langsam an die Wasseroberfläche bewegt, verwandelt sich dieses Paradies und gibt den Blick frei auf eine schwimmende Insel aus Plastikmüll im Ozean. Manche/r Zuschauer*in wird wohl erst beim zweiten Blick auf dieses Szenario entde­cken, woraus sich der vermeintliche Fischschwarm und der Quallenschwarm zusammensetzen. Dass die Unterwasserpflanzen aus Trinkhalmen und Plastikbesteck bestehen, dass der Kugelfisch seinen Körper aus Luftpolsterfolie aufbläht, die Muräne das Profil eines Autoreifens zeigt und dass der Schwert­wal nichts anderes ist als eine PET-Einwegflasche mit Flossen.

So führt der Kurzfilm vor Augen, dass in der Realität in unseren Ozeanen riesige Inseln aus mehreren Millionen Tonnen Plastikmüll schwimmen, deren Größe sich Jahr um Jahr steigert. Das ist unbrauchbarer und nur sehr langsam verrottender Abfall, der Wasser, Pflanzen, Tiere, Menschen und vor allem auch das Klima bedroht.

Dieser mehrfach ausgezeichnete Kurzfilm kann eine Betroffenheit beim Zuschauer*in auslö­sen, die vermutlich kein Dokumentarfilm zu diesem Thema wird erzeugen können. In einem Lernar­rangement zum Thema Schöpfung kann er eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Plastikmüll initiieren und zugleich einen motivierenden Impuls zu einem bewussten Umgang mit den Abfallprodukten der Wegwerfgesellschaft setzen. Abhängig von der Lern­gruppe und durch Hinzunahme von altersgerechten Sachinformationen kann der Film bereits in der Primarstufe erarbeitet werden. Vor allem aber in Unterrichtsreihen der Sekundarstufen wird The Beauty seinen Platz finden. Eine Vertiefung des Themas „Verantwortung für die Schöpfung“ kann in höheren Klassen gut durch eine Erörterung der besonderen Wirkung eines Animationsfilms zu diesem Thema ermöglicht werden.

 

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Christy

Brendan Canty, Kurzspielfilm, Irland, 2019, 15 Minuten, ab Jahrgangsstufe 9
Originalfassung mit Untertiteln

Christy, ein Jugendlicher aus der irischen Industriestadt Cork, ist nach seinem Schulabbruch auf der Suche nach einem Arbeitsplatz. Es gelingt ihm, ein Vorstellungsgespräch bei einem Baustoffhandel zu bekommen und er bereitet sich gewissenhaft darauf vor: steht früh auf, während alle anderen in der Wohnung noch im Bett liegen bleiben, bügelt sich ein Hemd, wäscht sich, hat sich von seinem Bruder einen Lebenslauf ausdrucken lassen, macht sich zeitig auf den Weg und kommt pünktlich an.

Das Bewerbungsgespräch läuft für den 16-jährigen nicht gut, weil sein Bruder den Lebens­lauf geschönt hat. Der Gesprächspartner, der Niederlassungsleiter, treibt Christy durch Nachfragen in die Enge und testet, ob er die Wahrheit sagt. Christy, von der Situation voll­kommen überfordert, gibt zwar im letzten Augenblick die Lüge zu, es ist aber zu spät, der Interviewer bricht das Gespräch ab und schickt ihn weg.

Frustriert trifft Christy einige Kinder aus seiner Umgebung, die auf der Suche nach Brennma­terial für ein Lagerfeuer sind. Gemeinsam mit ihnen klaut er Holzpaletten in dem Baustoff­handel, bei dem er gerade eine Abfuhr einstecken musste. Sie werden erwischt, können aber flüchten. Wieder in seiner Clique muss Christy den Spott seiner Freunde ertragen. Sie machen sich über seinen Lebenslauf lustig, geraten darüber in Streit, versöhnen sich aller­dings schnell wieder. Am Abend sitzen alle vor einem Lagerfeuer und verbringen die Zeit zufrieden in Gemein­schaft.

„Trotz seiner rauen Sprache erzählt der Film liebevoll von der chaotischen Lebenssituation des Hauptdarstellers und seiner Unfähigkeit, sich bei einem Vorstellungsgespräch für einen Hilfsjob zu behaupten. Alles scheint perspektivlos zu sein und dennoch spielen Zusammen­halt, Freundschaft und Verbindung eine große Rolle. Die Darsteller sind hauptsächlich Kinder und Jugendliche, sie schaffen eine berührende Atmosphäre und lassen den Zuschauer nachdenklich und ergriffen zurück“ (Jugendjury, Kurzfilmtage Oberhausen 2020).

Der bildgewaltige Film lässt den Betrachter in zwei verschiedene Welten blicken und spielt dabei mit zwei völlig unterschiedlichen Eindrücken, die er von Christy und seinen Freunden haben kann. Da ist die Welt des Arbeitslebens, die fremd und verschlossen bleibt. Christy wagt den Versuch dort einzudringen, es gelingt ihm aber nicht. Dabei erscheint der Junge manchmal als der jugendliche Chaot: frech und aufsässig; dann aber wieder - und diese Seite überwiegt - als sympathischer, höflicher, liebevoller und verantwortungsbewusster Teenager, der aus seinem Umfeld nur schlechte Chancen mit auf den Weg bekommen hat. Harmonisch sind dagegen die Szenen im Freundeskreis, visualisiert durch ein Sofa auf einer Wiese vor dem Hintergrund einer Straße und einer hässlichen Wohnsiedlung und durch die behagliche Atmos­phäre am Lagerfeuer, die Geborgenheit und Solidarität und Wärme zu Ausdruck bringt. 

Inwieweit Christys Lebenswirklichkeit von jener der Schülerinnen und Schüler abweicht, kann sehr unterschiedlich sein. In seinem Umfeld findet er wenig Unterstützung, weil sein Freundeskreis andere Interessen hat: Feiern, Drogen, Abhängen. Es bleibt aber die Vergleichbarkeit hinsichtlich der Arbeitsplatzsuche mit allem Stress und allen Schwierigkei­ten und vor allem die Frage, welchen Weg man im Leben einschlagen will. Die Auseinander­setzung mit der Person „Christy“ kann im Unterricht einen Vergleich seiner Stärken und Schwächen mit den eigenen beinhalten und dann zur eigenen Standortsuche führen. In höheren Klassen können zunehmend auch soziale Aspekte und die Frage nach einer gerechten Gesellschaft in den Blick genommen werden.

Christy hat die besondere Empfehlung der Religionslehrer*innen im Rahmen des Lehrer-Workshops bei den Kurzfilmtagen Oberhausen 2020 (Edition Oberhausen) erhalten. Die Themenvielfalt des Films bietet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten im Unterricht: z.B. zu den Themen Arbeitsplatz, Chancen ergreifen/ermöglichen, Clique, Ehrlichkeit, Enttäuschungen bewältigen, Familie, Freundschaft, Hoffnung, Lüge-Wahrheit-Wahrhaftigkeit, Sozialisation, Symbole, Vertrauen, Zukunftsangst, Zuspruch geben. Praxiserprobtes Arbeitsmaterial mit attraktiven Arbeitsblättern erleichtert die Erschließung des Films und die Gestaltung der weiteren Unterrichtsstunden. 

 

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Handarbeit

Marie-Amélie Steul, Kurzspielfilm, Deutschland, 2019, 14 Minuten, ab Jahrgangsstufe 9
Originalfassung mit Untertiteln

In der „Nationalen Zensurbehörde“ eines arabischen Landes schwärzt Abu Tallal mit schwar­zen Breitmalstiften in westlichen Zeitschriften die Bilder von leichtbekleideten Models: Aus knappen Bikinis werden so schwarze Leggings, freie Oberkörper werden mit einem langarmi­gen T-Shirt übermalt. Auch „unanständige“ Worte werden geschwärzt. Das Ergebnis wird mit einem Stempel versehen: GENEHMIGT. Besonders freizügige Darstellungen werden aller­dings auch abgelehnt.

Abu Tallals Arbeit wird durch seinen Kollegen und Mitarbeiter Abu Abdallah unterbrochen, der ihm einen weiteren Stapel Illustrierte bringt. Ein Gespräch offenbart die unterschiedliche Sichtweise der beiden auf die westliche Lebensart. Beide haben ihre Töchter zum Studium nach Europa geschickt. Während sich Abu Tallal Sorgen um das moralische Wohlergehen seiner Tochter Sarah macht, sieht Abu Abdallah keine Probleme und würde sogar seine jüngere Tochter zur Ausbildung nach Europa schicken.

Die Situation spitzt sich zu, als Abu Abdallah die Tochter seines Vorgesetzten als leichtbe­kleidetes Model auf der Titelseite einer Modezeitschrift entdeckt und alles versucht, diese Zeitschrift vor dessen Augen zu verbergen. Doch auch Abu Tallal muss eine unangenehme Entdeckung machen: Die Tochter von Abu Abdallah auf der Titelseite einer Modezeitschrift!

Handarbeit ist eine Filmsatire, die den Konflikt zwischen westlich orientierter Kultur und islamischen Traditionen in Szene setzt. Provokativ arbeitet sie mit stereotypen Urteilen und Vorurteilen der jeweils einen gegenüber der anderen Kultur. Ausgehend von der Filmhand­lung können sich Schüler*innen insbesondere die Frage stellen, welche Grenzen und morali­schen Vorbehalte sie selbst gegenüber der jeweils anderen Kultur haben. Das Lachen über die beiden Mitarbeiter der nationalen Zensurbehörde kann dann auch ein Lachen und ein Nachdenken über eigene Haltungen und stereotype Vorurteile auslösen. So kann der Film Lern­gruppen veranlassen, verdeckte Vorbehalte gegenüber dem Islam, seinen Traditionen und Moralvorstellungen wahrzunehmen, ihre Hintergründe zu recherchieren, sie zu reflektieren und zu beurteilen.

Dieser Kurzfilm setzt sich aber auch einem schmalen Grat zwischen Provokation und dem möglichen Schüren von Vorurteilen aus. Satire „funktioniert“ und erreicht ihr Ziel nur dann, wenn sie von ihren Zuschauer*innen auch als solche wahrgenommen wird. So sollte Schü­ler*innen/Studierenden im Unterricht deutlich werden, dass jedes Lachen über die Handlung möglicherweise auch ein Lachen über sich selbst sein könnte und dass eine Satire wie Handarbeit mit eigenen Mitteln - z.B. mit Situationskomik, Über­treibung oder Verfremdung - beabsichtigt, Vorurteile gegenüber anderen Kulturen und Religionen zu überwinden und eben nicht zu schüren.

Das Thema des Films kann im Unterricht gut durch eine Umkehrung der Situation vertieft werden. Dafür können Schüler*innen /Studierende ein fiktives Gespräch zu folgendem Setting entwickeln: Ihre Schwester will für mehrere Jahre in ein streng konservatives, kulturell islamisch geprägtes Land ziehen. Welche Haltung nehmen Sie als Bruder/Schwester zu diesem Vorhaben ein? In Partnerarbeit kann ein Dialog mit der imaginären Schwester erstellt werden, in den Pro- und Contra-Argumente und auch Sachinformation einfließen sollen. Anschließend können in Kleingruppen Stellungnahmen zu den entstandenen Gesprächen erfolgen.

Die Regisseurin hat die für diesen Film gewählten - zum Teil auch biblischen - Namen mit ihren Bedeu­tungen bewusst gewählt. Dahinter stecken besondere, mitunter auch ironische „Botschaften“. Mit den Leitfragen aus der Arbeitshilfe zum Film können Lerngruppen auch die hintergründige Ironie in der Namensgebung entschlüsseln.

Handarbeit ist eine gelungene Satire zu den Themen Culture Clash, Doppel­moral, Familie, Geschlechterrollen, Interkulturelle Kompetenz, Hate Speech, Islam, Meinungs- und Pressefreiheit, Moderne und Tradition, Moral, Sexualität, Vorurteile, Wahrhaf­tigkeit, und Zensur.

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